
Flexible Grundschule
In Grundschulen mit dem Profil Flexible Grundschule werden Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 1 und 2 in einer jahrgangsgemischten Eingangsstufe unterrichtet. Dabei haben sie die Möglichkeit, dort ein, zwei oder drei Jahre zu verweilen.
Der Schulversuch Flexible Grundschule, eine Kooperation des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus mit der Stiftung Bildungspakt Bayern, startete im Schuljahr 2010/2011 und war zunächst auf drei Jahre angelegt. Von Beginn an nahmen 20 Grundschulen, die sogenannten Stammschulen, am Projekt teil. Bis zum Schuljahr 2013/2014 wurde das Modell auf weitere 69 Schulen, die sogenannten Satellitenschulen, ausgeweitet. Somit stand die Flexible Grundschule in jedem Schulamtsbezirk zur Verfügung.
Eine der Aufgaben des Schulversuchs war es, didaktische Konzepte zur individuellen Förderung der Schülerinnen und Schüler zu erarbeiten und in der Praxis umzusetzen. Weiterhin wurden Möglichkeiten der individuellen Lernstandsdiagnostik und differenzierte Formen der Lernstands- und Leistungserhebung erprobt.
Im Schuljahr 2024/2025 unterrichten rund 290 Schulen nach dem Konzept der Flexiblen Grundschule.
Die Ergebnisse des Schulversuchs sowie vielfältige Unterrichtsmaterialien und Praxisbeispiele sind in der Handreichung "Schulversuch Flexible Grundschule - Dokumentation, Ergebnisse, Empfehlungen für die Praxis" zusammengefasst und auf der entsprechenden Projektseite der Stiftung Bildungspakt Bayern eingestellt.
15 Jahre Schulprofil ‚Flexible Grundschule‘ – Ein Erfolgsmodell feiert Jubiläum
PRESSEMITTEILUNG des Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus vom 20. Mai 2025

„Die ‚Flexible Grundschule‘ stellt die individuellen Lernbedürfnisse eines jeden Einzelnen in den Vordergrund“, so Kultusministerin Anna Stolz anlässlich des Jubiläums. „Sie ermöglicht Kindern, in ihrem Tempo zu lernen und dabei ihre Talente voll zu entfalten. Allen beteiligten Schulen und Lehrkräfte herzlichen Dank – Sie machen das Profil zu einem lebendigen und nachhaltigen Erfolgsmodell.“

Mit einer feierlichen Veranstaltung an der Martin-Kneidl-Grundschule in Grünwald wird das 15-jährige Bestehen des Schulprofils gewürdigt. Was mit 20 Stammschulen seinen Anfang fand, ist inzwischen auf rund 280 Profil-Grundschulen in Bayern angewachsen. Und auch das seit vielen Jahren in ganz Bayern etablierte Lernentwicklungsgespräch als Alternative zum Zeugnis ist ein Ergebnis des Schulversuchs.

Dr. Christof Prechtl, stellv. Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., betont die Chancen durch das Projekt: „Seit mittlerweile 15 Jahren hilft das Schulprofil Flexible Grundschule, Bildungspotenziale besser zu nutzen. Mit einem altersgerechten Ansatz, der an die individuellen Begabungen der Schulanfänger und ihrer Lernpraxis angepasst ist, fördern wir die Bildungschancen und wirken so auch dem Fachkräfte- und Arbeitskräftemangel entgegen. Deshalb haben wir dieses Erfolgsmodell sehr gern unterstützt.“

Seit dem Start des Schulversuchs im Jahr 2010 verfolgt das Profil das Ziel, die Heterogenität von Lerngruppen produktiv zu nutzen und den Unterricht qualitativ weiterzuentwickeln. Ein zentrales Merkmal der Flexiblen Grundschule ist die jahrgangsgemischte Eingangsstufe (Jahrgangsstufen 1 und 2), in der die Kinder je nach individuellem Entwicklungsstand flexibel ein bis drei Jahre verbleiben können.
Individualisierte Lernangebote, eine prozessorientierte Leistungserhebung sowie eine enge Bildungs- und Erziehungspartnerschaft mit den Eltern bilden die Grundlage des pädagogischen Handelns. Unterstützt wird der Unterricht durch digitale Diagnosetools und durch ein passgenaues Fortbildungs- und Beratungssystem für Lehrkräfte.
Mit dem Schuljahr 2025/2026 wird das Profil weiter ausgebaut, um noch mehr Kindern im Freistaat einen für sie passenden Einstieg in ihre schulische Laufbahn zu ermöglichen.
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