Auftrag und Profil der Fachschaftsleitung
Der hohe Stellenwert der Fachlichkeit ist ein spezifisches Merkmal des Gymnasiums, die fachliche Qualität steht im Zentrum des Bildungsauftrags. Von sich immer schneller verändernden Rahmenbedingungen sind die Fachschaften unmittelbar betroffen. Herausforderungen wie die Digitalisierung und die Notwendigkeit verstärkter Demokratieerziehung betreffen alle Fächer gleichermaßen – ebenso wie sich verändernde Schülerpersönlichkeiten und familiäre Hintergründe. Nicht zuletzt am Ausbau der Berufsorientierung am Gymnasium wird erkennbar, dass eine Schulform sich mit den nötigen Anpassungen auch in ihrem Selbstverständnis verändert.
Der Auftrag der Fachschaftsleitungen wird schulartübergreifend in der Lehrerdienstordnung (§ 23 LDO, insbesondere Abs. 1 und 2) benannt und im Funktionenkatalog für die Gymnasien konkretisiert.
Die Tätigkeit der Fachschaftsleitung definiert sich durch ein komplexes Gefüge an Anforderungen:
- Fachschaftsleiterinnen und -leiter unterstützen und beraten den Schulleiter oder die Schulleiterin in fachlichen Fragen.
- Sie reflektieren über den Beitrag ihres Fachs zur Weiterentwicklung ihrer Schule und realisieren diesen idealerweise.
- Sie sind sich dessen bewusst, dass guter Unterricht in ihrem Fach dazu beitragen kann, dass aus Kindern eigenverantwortlich handelnde kompetente junge Staatsbürgerinnen und ‑bürger werden.
- Sie nutzen Gestaltungsspielräume zur Weiterentwicklung ihres Fachs und schaffen durch die Kooperation mit Lehrkräften anderer Fächer Synergien.
- Sie strukturieren, organisieren und gestalten ihren Aufgabenbereich so dass er Auswirkungen auf die Fachschaftsarbeit und die Weiterentwicklung des Fachs hat.
- Sie beziehen Mitglieder der Fachschaft in Weiterentwicklungen ein und leisten einen wesentlichen Beitrag, dass die Schule – auch im Qualitätsentwicklungsprozess – von einer Kultur produktiver Zusammenarbeit geprägt ist.
- Sie wirken als Vorbilder in ihrer Innovationsfreude und der Fähigkeit, das eigenen Handeln zu hinterfragen und weiter zu entwickeln; so tragen sie dafür Sorge, dass die Schülerinnen und Schüler auf sich wandelnde Anforderungen bestmöglich vorbereitet bleiben.