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Kapitel 1

Der Berufswahlprozess

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Impulsraster zur Unterrichtsplanung

Grundgedanken | Verwendung | Aufbau

Die Unterrichtsplanung mit Impulsrastern unterstützt das professionelle und kooperative Arbeiten von Lehrkräften.

​Simon Schad, ISB Arbeitskreismitglied und Mittelschullehrer

Das für diese Veröffentlichung verwendete Format der Impulsraster ist inspiriert durch die Fortbildungskonzepte und Materialien zur kompetenz- bzw. standardbasierten Unterrichtsentwicklung des KMK-Projekts FOR.MAT. Dabei wurde das für das Fach Deutsch entwickelte Konzept der Kompetenzmatrix (FOR.MAT. Deutsch (hier Punkt M.02)) für die berufliche Orientierung im Fach Wirtschaft und Beruf und den berufsorientierenden Wahlpflichtfächern adaptiert und weiterentwickelt.

Das Impulsraster stellt eine zeitgemäße Form der Unterrichtssequenzplanung dar, die den aktuellen Maßgaben von kompetenzorientiertem Unterrichten und Lernen gerecht wird. So ermöglich das Konzept individuelle Lernwege, die von dem Erwerb basaler Kenntnisse über einen Unterrichtsgegenstand, dem Aneignen von Fachwissen, handlungsorientierten Lernzielen und sozialem Lernen bis hin zur Reflexion von Metawissen führen. Dabei hilft die matrixartige Darstellung, einen roten Faden in der Progression der Lernziele beizubehalten und diese sinnvoll aufeinander aufzubauen. 

Berufsorientierung ist ein äußerst komplexer und zugleich individuell zu behandelnder Gegenstandsbereich, der für Lehrkräfte eine große, aber auch bedeutende Herausforderung in der unterrichtlichen Umsetzung darstellt. Mit Hilfe der Impulsraster können die Lehrkräfte den jeweiligen Themenbereich umfassend und aus verschiedenen Perspektiven betrachten.

Impulsraster zeichnen folgende Aspekte aus:

Mit dem Impulsraster kann deutlich gemacht werden, dass Lehren und Lernen keine linearen Prozesse sind, sondern sowohl inhaltlich als auch chronologisch diskontinuierlich verlaufen.

Das Impulsraster als Planungsinstrument:

Die Kompetenzerwartungen, die in einem Impulsraster stehen, sind nicht alle verpflichtend zu behandeln, sie sollen in ihrer Vielfalt eher ein breites Feld an Möglichkeiten für die unterrichtliche Praxis aufzeigen. Sie können von Schülerinnen und Schülern auf unterschiedlichem Niveaus erreicht werden: je weiter unten und je weiter rechts im Raster, desto höher ist das erreichte Kompetenzniveau.

Das Impulsraster als Lern/- Reflexionsmethode:

Als Lern/- Reflexionsmethode dient es, zum Beispiel in Form einer Lernlandkarte, der Dokumentation des individuellen Lernfortschritts von Schülerinnen und Schülern.

So kann es einen stimmigen Übergang von der Sequenzplanung zur möglichen methodischen Umsetzung des Unterrichts darstellen. Unterrichtsplanung und -umsetzung gehen damit Hand in Hand.

Zur differenzierten Durchdringung eines Gegenstandsbereichs gehört auch die Einbeziehung anderer Fächer und Lernbereiche des LehrplanPLUS. Im Impulsraster lassen sich Querverweise zu anderen Fächern (z. B. zum Fach WiK Lernbereich 12: Berufsorientierung) oder Lernbereichen (Lernbereich Projekt bei der Dokumentation verschiedener Berufe an der Schule) aufzeigen. Ebenso ist die sinnvolle Vernetzung von Lernbereichen innerhalb eines Faches einfach darstellbar.

Die digitale Transformation des Unterrichts umfasst nicht nur die Methodik und Didaktik, sondern trägt auch zu einer Weiterentwicklung von Planungs- und Reflexionsprozessen bei. Das Impulsraster kann den Möglichkeiten digitaler Unterrichtsplanung gerecht werden, wie zum Beispiel durch Verlinkung von digitalen Medien und Quellen, farblicher Kennzeichnung fächerübergreifender Bezüge, dem digitalen Kennzeichnen behandelter Unterrichtsziele oder einer unkomplizierten Überarbeitung der Unterrichtsplanung. In die Durchführung des Unterrichts werden dadurch die digitalen Möglichkeiten sinnvoll einbezogen.

Die Erstellung der Impulsraster erfordert eine intensive und differenzierte Auseinandersetzung mit dem Gegenstandsbereich sowie dem didaktisch-didaktischen Aufbau des Unterrichts. Dies hat nachhaltige positive Auswirkungen, die den zunächst erhöhten zeitlichen Aufwand relativeren:

  • Das Impulsraster ist ein flexibles Instrument, welches, einmal formuliert, immer wieder Anwendung finden kann und nur hinsichtlich einzelner Kompetenzerwartungen aktualisiert werden muss.
  • Der rote Faden einer Unterrichtssequenz bleibt zu jeder Zeit transparent und alle Kompetenzerwartungen sind klar am Ziel ausgerichtet.
  • Kooperation beteiligter Lehrkräfte oder Fächer ist unkompliziert möglich (z. B. Zusammenarbeit der Lehrkräfte im Lernfeld Berufsorientierung im Rahmen des projektorientierten Arbeitens). Das spart Personal- und Zeitressourcen.

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